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Sissi, König Ludwig II. und Frankensteins Monster auf Verbrecherjagd: Der Planegger Illustrator Mike Maurus und Prof. Thomas Gronert haben die „Royal Monsters“ geschaffen. Die digitale, animierte Graphic Novel geht neue Wege – auch in ihrer Vermarktung als NFT-Projekt.
Planegg – Der eine ist Illustrator, der andere Dekan im Fachbereich Digital Film Design an der Mediadesign Hochschule München: Der Planegger Mike Maurus (64) und der Münchner Prof. Thomas Gronert (52) kennen sich seit der Jahrtausendwende. Nun haben sie zusammen die digitale, animierte Graphic-Novel-Serie „Royal Monsters“ entwickelt, ein vorerst auf 13 Folgen angelegtes NFT-Projekt.
Als Graphic Novel wird ein Comic in Buchform bezeichnet, doch ein gedrucktes Buch planen Maurus und Gronert nicht. Die Abenteuer ihrer „Royal Monsters“ werden ausschließlich digital produziert. Wer sie verfolgen möchte, muss NFT-Halter sein. Die drei Buchstaben stehen für „Non Fungible Token“, also einen nicht austauschbaren Vermögenswert. „Ein NFT kann somit als digitales Eigentumszertifikat betrachtet werden“, heißt es in einem Webinar Gronerts mit dem Titel „NFT-Revolution 2023“.
Monster Frankie als dritter Bayer im Bunde
„Als Thomas mit NFT um die Ecke kam, habe ich am Anfang gedacht, er möchte, dass ich Währungen fälsche. Er hat mir etwas von Kryptowährungen erzählt und von Bildern. Ich wusste überhaupt nicht, worum es geht“, sagt Maurus. Der Unterschied zu Kryptowährungen wie Bitcoin liegt in der Einmaligkeit des NFT. Was sie gemeinsam haben, ist das Basieren auf einer Blockchain, einer kontinuierlich erweiterbaren Liste von Datensätzen in einzelnen Blöcken.
Den „Royal Monsters“ gingen andere NFT-Projekte voraus. Gronert und Maurus zählen mit Moses Wolff zu den Urhebern der Bayern-Fire-Community, die bayerische Kultur pflegt. Von dort war der Weg zu Sissi, König Ludwig II. und Frankensteins Monster nicht mehr weit.
„Historisch ist es so, dass Elisabeth die ältere Cousine von Ludwig von Bayern ist. Sie ist acht Jahre älter. Die beiden hatten ihr Leben lang eine Brieffreundschaft. Sie haben sich selten gesehen, sie haben sich aber regelmäßig geschrieben“, sagt Maurus. Bei Recherchen zu einem Buch über den Tod König Ludwigs habe Wolff festgestellt, „dass die beiden wirklich Fans von Mary Shelleys ,Frankenstein’ waren“. Der 1818 veröffentlichte Schauerroman erzählt die Geschichte des Wissenschaftlers Victor Frankenstein, der im 18. Jahrhundert an der Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen erschafft. „Das hat uns geflasht. Wir haben gesagt, das sind drei Bayern, die irgendwie eine Verbindung haben. Da machen wir etwas draus“, erzählt Maurus.
Tagsüber führen Sissi, Ludwig und Frankensteins Monster Frankie ein ganz normales Leben, nachts jagen sie Verbrecher. Die Kriminalfälle sind in eine Rahmenhandlung eingebettet: Das Trio versucht, die Formel für ewiges Leben, vom inzwischen längst verstorbenen Victor Frankenstein entdeckt und in den Katakomben der Uni Ingolstadt versteckt, vor dem Zugriff des finsteren preußischen Militärarztes Professor Piefkewitz zu schützen. „Als Sahnehäubchen packen wir Technologien oder soziale Entwicklungen, die es heute gibt, in unsere Geschichte von 1860 rein. Die Fernbedienung zu Beispiel. Die ist erfunden, hat aber 129 Teile und füllt ein kleines Zimmer“, sagt Maurus.
13 Folgen auf Deutsch und Englisch
Ausgelegt sind die Abenteuer von Sissi, Ludwig und Frankie zunächst auf 13 Folgen, die auf Deutsch und Englisch erscheinen. Vorbei muss es dann noch nicht sein. „Dieses ganze NFT-Umfeld ist sehr stark Community-getrieben. Es gibt immer eine Art Fanbase, die sich um Projekte schart, die Lust hat, sich zu informieren und sich teilweise selbst einbringen möchte“, sagt Gronert. Er rechnet mit kreativem Input. „Viele Leute, die Geld haben, wollen sich nicht nur irgendwas kaufen, die wollen mitmachen.“ Möglich sei etwa, eine Nebenrolle als NFT zu versteigern.
Die Graphic Novels weichen von üblichen Comics ab. Maurus und Gronert haben sich dazu entschlossen, die Abenteuer in Form eines Storyboards, eines Werkstattbuchs, zu erzählen. Ein Storyboard ist eine Zwischenstufe auf dem Weg vom Drehbuch zum Film. Mit Animationsfilmen kennen sich die beiden aus, Gronert produzierte sie, Maurus führte Regie oder war Creative Director bei Streifen wie „Ritter Rost“ oder „Die Wilden Kerle“. „Ein Storyboard ist ein sehr umfassendes, aber sehr flüchtig gezeichnetes Comic, wo im Bild jede Kameraeinstellung, Licht, Tageszeit, der Standort der Schauspieler, die Drehungen, die Gesten festgehalten werden“, sagt Maurus. Die Hoffnung ist, dass die „Royal Monsters“ irgendwann verfilmt werden. Gronert: „Ob das dann nur eine Webserie ist oder ein Sender kommt oder Netflix oder so, da lassen wir uns einfach überraschen.“
Beste Voraussetzung wäre ein Erfolg als NFT-Projekt. Im April wurden die „Royal Monsters“ von Creatokia, der Plattform, mit der Maurus und Gronert zusammenarbeiten, auf der weltgrößten NFT-Messe in New York vorgestellt. Bei der ersten NFT-Stufe, einer „Mystery Box“ für 4,99 Euro, machen bereits rund 90 NFT-Halter mit. Der Countdown läuft auf https://www.creatokia.com/de/page/bayernfire/royal-monsters: Am 30. Juni öffnet sich die „Mystery Box“, die eines von neun verschiedenen Bildern enthalten wird. Sie dient als digitales Passwort, als Community-Token, und erlaubt den Zugang zu einem geschützten Bereich auf der Website. Später sollen Collagen hinzukommen und schließlich einzelne Storyboard-Seiten oder Pakete aus mehreren Seiten.
Author: John Washington
Last Updated: 1699644842
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